​​Zusammen gesund​

Fächerübergreifend zu einer gesamtschulischen Gesundheitsförderung.

​​«Ziel unserer Schule ist es eine Kultur pflegen zu können, die eben im ganzen Schulhaus ein verbindendes Element hat. Etwas, wo sich alle dazugehörig fühlen können und eben, dass wir wirklich versuchen, so mit den verschiedenen Themen auch die verschiedenen Begabungstypen anzusprechen», Susann Müller, Mitglied der Arbeitsgruppe «Gesundheitsförderung», Schaffhausen.​

Kurzbeschrieb

​​Einen gesunden Lern-, Gestaltungs- und Arbeitsraum für Schülerinnen und Schüler, sowie Lehrpersonen zu schaffen, ist eine Vision der Gesundheitsförderung im schulischen Kontext. Vorgelegtes Schulprojekt greift diese Vision auf und veranschaulicht eine mögliche Umsetzung in der Praxis.  

​Die Originalität des Praxisbeispiels besteht einerseits darin, dass alle Bildungsakteure einer Schule an der Förderung kollektiver Gesundheit teilhaben und eine positive Schulkultur mitgestalten (whole school approach). Zum anderen Rücksicht auf die unterschiedlichen Begabungen der Schülerinnen und Schüler genommen wird, wobei die Theorie der «multiplen Intelligenzen» nach Howard Gardner in die Konzipierung der Jahresthemen einfliesst und als Inspiration dient. Die Förderung von sechs Begabungsschwerpunkten: Naturalistische; körperlich-kinästhetische; räumlich-logisch-mathematische; sprachliche; musikalische und inter-/intrapersonale Begabung bildet demnach nicht nur ein übergeordnetes Bildungsziel, sondern wird im Projekt auch als fächerübergreifendes Instrument eingesetzt.  

​Das übergeordnete Projektziel «Gesundheitsförderung» wird laut dem Deutschschweizer Lehrplan 21 mehrperspektifisch erarbeitet und ist Teil einer Bildung für Nachhaltige Entwicklung.  

Bildungsziele

​​Bildungsziele der Schule
  • ​Durch einen gesamtinstitutionellen Ansatz (whole school approach) alle Akteure in die Gesundheitsförderung miteinbeziehen.  
  • ​Durch eine positive Lehr-/Lernatmosphäre die Gesundheit fördern. 
  • ​Durch mehrperspektivische Zugänge diverse Begabungstypen fördern.   
​Bildungsziele für die Schülerinnen und Schüler 
  • ​Durch kooperatives und soziales Lernen Mitverantwortung für die eigene und kollektive Gesundheit übernehmen.  
  • ​Durch klassenübergreifende Schulanlässe Freundschaften pflegen und reflektieren.

Besondere Stärken

Gesamtinstitutioneller Ansatz 

Dadurch, dass das Konzept einen gesamtinstitutionellen Ansatz verfolgt, werden alle Akteure in die Prozessentwicklung aufgenommen und mitgedacht. Dabei geht es nicht nur um die Gesundheitsförderung der Schülerinnen und Schüler, sondern auch um derer der Lehrpersonen.  

Kooperatives und partizipatives Arbeiten

Lehrpersonen partizipieren aktiv an der gesamtschulischen Jahresplanung und können so ihre individuellen Stärken und Ideen einbringen. Das kooperative Arbeiten von Lehrpersonen trägt zu einer individuellen Arbeitsentlastung bei. Planungsverantwortung tragen die Lehrpersonen geteilt nur für einen Quartalsanlass.  

Fundiertes Förderkonzept 

Das Förderkonzept für eine positive Lehr- und Lernatmosphäre der Schule Rosenberg basiert primär auf Erfahrung, sowie den Grundlagen des Lehrplan 21 und der Gesundheitsförderung in Schulen. Es unterstütz die Steuergruppe «Gesundheitsförderung» in der Gesamtorganisation und strukturiert den sechs-Jahres-Zyklus thematisch.  

Planung und Durchführung

​​Ausgangslage 
​Als Grundlagendossier dient das entwickelte Förderkonzept, welches inspiriert, durch die «Theorie der multiplen Intelligenzen» nach Howard Gardner, wurde. Sechs Begabungstypen bilden den Ausgangspunkt für jedes Jahresthema. Ein sechs-Jahres-Zyklus ermöglicht, dass alle Schülerinnen und Schüler jedes Thema einmal bearbeiten können und divers gefördert werden. Viermal im Jahr wird ein klassenspezifischer oder gesamtschulischer Anlass durchgeführt.  

​Förderkonzept Gesundheitsförderung
  ​Begabungstyp als theoretische Grundlage  ​Jahresthema 
1 ​Naturalistische Begabung  ​«Natur pur» 
2 ​Körperlich-kinästhetische Begabung  ​«Fit mit Biss» 
3 ​Räumlich-logisch-mathematische Begabung  ​«Forschen tüfteln» 
4 ​Inter- und intrapersonale Begabung 
«Wir sind die Welt» «Teamwork» 
5 Sprachliche Begabung  ​«Bücherwürmer» 
6 ​Musikalische Begabung  -

​Vorbereitung im Vorfeld 
Die Steuergruppe «Gesundheitsförderung» präsentiert dem Schulteam vor den Sommerferien das neue Jahresthema und führt sie spielerisch in die Thematik ein. Neben der Themeneinführung werden an diesem Halbtag Arbeitsgruppen gebildet, welche die Verantwortung über die jeweiligen Quartalsanlässe übernehmen. Ihre Aufgabe besteht darin, für alle Schulklassen die quartalsspezifischen Anlässe zu planen und didaktisch aufzubereiten. Durch das gemeinsame Arbeiten in Gruppen und die geteilte Verantwortung, soll eine Entlastung der einzelnen Lehrpersonen angestrebt werden.  

​Durchführung 
​Im ersten Quartal liegt der Fokus darauf, die eigene Klasse an das Jahresthema heranzuführen. Dabei wird unteranderem das Schuljahreslied eingeführt und ein Porträt aller Schülerinnen und Schüler gestaltet. Abgeschlossen wird dieses erste Quartal mit einem gesamtschulischen Anlass, wobei gemeinsam das Schuljahreslied gesungen wird. 

​Das zweite Quartal fällt in die Adventszeit. Dabei wird ein Anlass mit seiner Götti-/Gottiklasse durchgeführt. Die Detailplanung obliegt in der Verantwortung der quartalsverantwortlichen Arbeitsgruppe. 

​Im dritten Quartal steht eine gemeinsame Tätigkeit mit der Parallelklasse an. Auch hier liegen die Feinplanung und die Organisation des Anlasses bei der zuständigen Arbeitsgruppe. 

​Im vierten Quartal wird das Jahr mit der gesamten Schule gemeinsam beendet. Dabei wird entweder ein Sporttag, Sternenlauf oder eine Projektwoche organisiert.

Organisation

Die Steuergruppe «Gesundheitsförderung»

​​Die Steuergruppe «Gesundheitsförderung» besteht aus vier Lehrpersonen. Diese sind für die gesamtschulische Koordination und die Einführung der Jahresthemen verantwortlich. Zudem begleiten sie die Arbeitsgruppen, welche für die quartalsspezifischen Anlässe verantwortlich sind. Je nach Bedarf trifft sich die Steuergruppe alle 1-2 Monate. Sind gesamtschulische Fragen zu klären, wird die Schulleitung herbeigezogen.  

Die quartalsverantwortlichen Arbeitsgruppen

​Die quartalsverantwortlichen Arbeitsgruppen sind je nach Bedarf unterschiedlich gross. Alle Lehrpersonen der Schule stellen sich, auf freiwilliger Basis, jedes Jahr zu neuen Gruppen zusammen. Je nach Anlass und Jahresthema werden externe Akteure eingebunden.  

Pädagogische Methoden

Accordion​​Gesundheitsförderung erzielt durch einen gesamtinstitutionellen Ansatz

​Ziel der Schule Rosenberg ist es, dass sich alle Akteure wohl fühlen. Ein solch positives Schulklima soll erreicht werden, indem klassenübergreifende und gesamtschulische Anlässe organisiert werden und sich nicht nur Schülerinnen und Schüler besser vernetzen, sondern auch die Lehrpersonen untereinander. Durch die flächendeckende Vernetzung soll das Wir-Gefühl gestärkt werden und sich positiv auf das kollektive Wohlbefinden auswirken.  

​Kooperatives, soziales Lernen 

Die klassenübergreifenden und gesamtschulischen Anlässe fördern das kooperative und soziale Lernen. Die Schülerinnen und Schüler vernetzen sich ausserhalb ihres Klassenverbundes, suchen gemeinsam nach Lösungen und üben sich in der Perspektivenübernahme.

Beurteilung

​Eine explizite Evaluation der Schuljahresanlässe wird nicht durchgeführt. Da aber die Steuergruppe «Gesundheitsförderung» und die quartalverantwortlichen Arbeitsgruppen eng zusammenarbeiten, findet ein reger, bilateraler Austausch statt. Dabei fliessen auch individuelle Rückmeldungen von Schülerinnen und Schüler mit ein, welche in spontanen, persönlichen Gesprächen während den Anlässen von den Lehrpersonen aufgenommen werden.

Herausforderungen für den/die Befragte/n

​​Herausfordernd war laut der Interviewpartnerin die Erstellung eines gesamtschulischen Konzeptes. Seit dieses Förderkonzept mit den Jahresthemen, den Begabungstypen und die Organisationsstruktur feststeht, besteht die Herausforderung darin, mit der hohen Fluktuation von Lehrpersonen umzugehen. Neue Lehrpersonen müssen mit den Abläufen, aber auch der Schulkultur vertraut gemacht werden.  

​​Als aktuelle Grenze des Projektes evaluiert die Befragte die mangelnde Partizipation der Schülerinnen und Schüler in der Vorbereitungsphase. Zurzeit liegt die Konzipierung der einzelnen Schul- und Klassenaktivitäten bei den quartalsverantwortlichen Arbeitsgruppen, bestehend aus Lehrpersonen. Dies soll in Zukunft geändert werden, indem Schülerinnen und Schüler vermehrt in die Ideenfindungsphase der einzelnen Aktivitäten miteingebunden werden.  

​Mittels Design-Thinking-Prozess könnte dies beispielsweise angestrebt werden.  

Einfach umzusetzen

​​Die Förderung einer positiven Lehr- und Lernatmosphäre ist für eine «gesunde Schule» massgeblich. Der Schule Rosenberg ist es gelungen ein durchdachtes Konzept zu entwickeln, welches zu einem kollektiven Gemeinschaftswohl beiträgt. Da es sich um eine strukturierte, gesamtschulische Jahresplanung handelt, ist die Realisierung der Aktivitäten überschaubar und zielgerichtet. Notwendig bleibt schlussendlich der Wille des Kollegiums, ein solch gesamtschulisches Projekt zu lancieren und stetig weiterzuentwickeln.  

​Die strukturellen Vorarbeiten der Schule Rosenberg können niederschwellig von anderen Schulen übernommen oder als Inspirationsquelle betrachtet werden. ​ 

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In Kürze

Schlüsselwörter
Gesundheitsförderung
Gesamtinstitutioneller Ansatz (whole school approach)
Schulklima
Förderung diverser Begabungstypen
Typ
In der Schule
Schulstufe
Mitglied des Schulnetz21
Ja
Ort
Neuhausen
Kanton
Zeitlicher Aufwand
Mittelfristig
Vorbereitungszeit
Einführung Jahresthema: ½ Tag Vorbereitung Quartalsanlässe: Projektabhängig Sitzungsgefäss Steuergruppe «Gesundheitsförderung»: Alle 1-2 Monate
Kosten

​​Die Schule verfügt über ein allgemeines Projektbudget im Rahmen von ca. 3'000 Fr.-. Damit wird auch das Gesundheitsförderungs-Projekt finanziert. ​ 

Form der Bewertung
Selbstbeurteilung
Lehrplanbezüge